Ein kamerataugliches Projekt

Ich glaube ich bin im Hauptstrom angekommen. Die Wassertemperatur steigt, die Fische springen nun häufiger ins Boot und der Abstand zum nächsten Wegpunkt schmilzt wie warme Butter. Was im Moment alles passiert, raubt mir den Atem. Die Pressetermine nehmen zu, die Arbeit am Boot wird aber auch nicht weniger – was also dazu führt, dass ich Meetings mittlerweile in Arbeitskleidung abhalte und schon nicht einmal mehr versuche die vom Epoxid und Siccaflex auf Wochen ruinierten Hände vor der Linse zu verbergen. Aber irgendwo passe ich auch nicht mehr in Sonntagskleidung auf mein Boot – also, was soll’s.

Nachdem ich diese Woche einige Zeitungsinterviews gegeben hatte, war ich vor allem sehr gespannt auf das erste Treffen mit dem Team vom ZDF. Welche Kameras werden installiert und wohin? Wie bekommen wir das Audio in den Kasten? Wie überspiele ich die Videos, wie bekommen wir das mit dem Live-Stream hin? Was wird mit dem Live-Tracking? … Fragen über Fragen. Auf der einen Seite finde ich den Aufwand gigantisch gut, auf der anderen aber auch gigantisch gigantisch. Schwieriger Spagat – wieder einmal. Aber das Team vom ZDF kümmert sich um die Technik, berücksichtigt meine Möglichkeiten und Wünsche – also wird’s auch gigantisch gut werden. Für die Kampagne -für euch!- ziehe ich das dann auch konsequent durch und mache keine halben Sachen.

Im Moment schaut es danach aus, dass wir eine Kamera außen auf der hinteren Kabine montieren, dazu ein/zwei GoPro’s auf flexiblen Mounts und eine richtige Handcam für das tägliche Videotagebuch. Dazu dann eine praktische Lösung für das Backup der SD Karten. Das System muss leicht und 100% wasserdicht sein, wenig Energie benötigen, und ich habe natürlich weder Zeit noch Energie mich damit stundenlang jeden Tag auseinander zu setzen. Gar nicht so einfach.

Ganz besonders habe ich mich über die neuen Kojensegel gefreut, die mir die Albert Pohle GmbH in Handarbeit gefertigt hat. Es handelt sich dabei um zwei verstellbare Gurtband-Netze, die mich bei der Durchkenterung vor schweren Verletzungen bewahren werden. Dazu werden sie auf beiden Seiten der Schlafmatte gespannt und über klebbare Bigheads am Rumpf verankert. Damit fange ich in den nächsten Tagen an. Sind die Sockel erstmal befestigt, kann ich mich um die Polsterung und Isolierung der Kabinenwände kümmern. Auch nicht so einfach bei den extremen Rundungen im Boot.

Ganz unkompliziert half mir letzte Woche auch die Firma Thiecom mit einem neuen Handfunkgerät aus. Somit bin ich nun im Besitz eines zweiten Gerätes und kann das alte mit einem Satz an AA Batterien in meine Grabbag packen – die Tasche, die ich bei einem Notfall als erstes schnappe wo ich von Bord muss. Da gehört natürlich unbedingt ein Funkgerät rein. Und apropos Funk: Ich benötige jetzt eine neue Funkantenne für die Funkstation. Würde gern auf 2,40 Meter Länge gehen, aber die Frage ist, wie sich eine solch lange Antenne beim Durchkentern schlägt. Aber es gibt nur einen Weg das heraus zu finden – über einen Kentertest im Sommer. Dann kann ich sie ja immer noch tauschen. Und wo wir beim Kentern sind: Endlich auch mal ein Foto von meinem 12 Fuss Para-Sturm-Anker – der ja genau Das verhindern soll.

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