Das Leben ist …

Zur Feier der aktuellen Spiegel-Bestsellerliste (Unverhofft kommt oft!), heute mal wieder ein Blogeintrag. Gut, den habe ich eben eigentlich für Facebook geschrieben, aber zur Standortbestimmung, so finde ich, taugt er auch hier ganz wunderbar. Prost ihr Lieben, das Leben ist … schön! Und das aus meinem Mund … oha!

Jeder vermeintliche Sinn meines Lebens, der unvermeidliche Tod, das Leid der ganzen Welt, jedes konkrete Weil und Warum, jedweder abstrakte Gott – der Himmel, die Hölle – all das ließ sich irgendwie abhaken und als totes Konzept im Kopf einsortieren, auf dass es nichts mehr mit mir machen konnte … aber diese Gefühle jetzt – dieses Begreifen – ERLEBEN! – hauen mich wieder um. Einfach nur um. Da liege ich Neunmalklug und es ist nicht zu begreifen. Es macht einfach keinen Sinn. Womöglich bin ich nun doch endlich! „verrückt“ geworden! Eine Verrückte auf nem Berg in Heidelberg … was ne Reise! Einmal um die ganze Welt, um nur wieder bei mir selbst und im Hier & Jetzt anzukommen. Hinaus, in die fernste Ferne, in die endlose Weite der formlosen Zukunft, um hier und jetzt die Tiefe des vollkommenen, bedingungslosen Seins zu entdecken. „Liebe“. Darin entsteht aller Sinn, nur in uns selbst. Die Welt ist das, was wir aus ihr machen. Und in diesem Sinne, sind wir ihr Schöpfer. Wenn schon ein Gott, dann auch Du und ich. Vielleicht sollten wir endlich die angemessene Verantwortung für unser Tun und Denken übernehmen …

Fühle mich gerade mal wieder, als wäre jedes Neuron im Gehirn und jede Sinneszelle im Körper mit dem gesamten Kosmos verdrahtet. Vielleicht wars doch der Kaffee? Ich hole mir lieber gleich noch einen … verdient nach der doch wieder total erschöpfenden Sinnsuche der letzten drei Tage.

Wie ich es auch drehe und wende in meinen Gedanken – ganz gleich welchen irdischen oder transzendenten Weg ich beschreite – ich komme immer wieder hier an. Als ob es darum ginge, endlich mit all diesen Verirrungen und Umwegen aufzuhören, stehen zu bleiben und es endlich anzunehmen.“ Es ist wie es ist!“ – wir finden, wenn wir endlich aufhören, das zu suchen, was wir daraus machen wollen.

Aber … aber muss man womöglich doch erst diesen anstrengenden Weg gehen, um zu begreifen, wie wenig es braucht um anzukommen? Muss man vielleicht doch erst über einen Ozean rudern, um zu erkennen, dass man nicht darüber rudern musste? So war es … und dann wird es wohl so sein.

Wollte die totale Erleuchtung und Erkenntnis, aber fand die Liebe. So ein Scheiß! Warum bekomme ich immer wieder das, was ich brauche und nie das, was ich will. Und warum ist das, was dann ist, doch am Ende soviel mehr, als das, was ich wollte?

Und warum ist das Warum? nur so schrecklich langweilig geworden …

Ja, in einem Zug auf Schienen vorn zu sitzen und wie bekloppt zu lenken, ist halt schon ganz großes Kino für Kontrollfreaks. Tuuuuuuutttt, Platz da! – hier kommt die Lokführerin. Es geht weiter, pünktlich wie immer. Abfahrt nach Fahrplan!