JA!

Jetzt, wo ich gefühlt so ziemlich alles in meinem Leben durchdacht und versucht habe, gelange ich immer mehr zu der profunden Erkenntnis, dass es hier nur um Eines … nämlich um die Einsicht, dass ich immer eine Wahl habe, und dass mein Frieden oder Unfrieden nur in einer einzigen, schrecklich trivialen Tatsache begründet war: Ich habe nie gelernt wirklich JA oder NEIN zu sagen. Ich habe nie gelernt, mich vollumfänglich FÜR oder GEGEN jemanden oder etwas zu entscheiden. Ich habe nie die Verantwortung begriffen, die es bedeutet, wirklich einen freien Willen zu besitzen. Ich habe es tausendmal geschrieben, aber selbst nie ganz geglaubt, doch Zufriedenheit ist eine Frage meiner Einstellung, nicht der Umstände. Ich allein entscheide, was ich denke, und diese Gedanken erschaffen meine Wirklichkeit. Ich kann entscheiden, ob mir etwas ganz reicht oder ob ich mich stattdessen auf tausend Dinge nur oberflächlich einlassen will. Ich allein entscheide, ob ich mich hingeben oder zerstreuen will. Und was nützen diese vielen, großen Ziele, wenn doch am Ende schon meine Lebenszeit auf den vielen Wegen dahin vergeudet wird.
Ich habe nie gelernt, einen Weg bewusst zu gehen und mich bewusst zu entscheiden, wo ich verweilen und ruhen möchte … und wo ich besser weitergehen sollte, ohne mich zu Lange aufzuhalten.

… habe keine Lust mehr, Teil einer Masse machtgeiler Feiglinge zu sein. Gefühlssüchtige Klugscheißer und Kontrollfreaks, denen es nur darum geht, sich irgendwie zu spüren, um jeden Preis und ohne Rücksicht und ohne Verantwortung zu übernehmen, ohne sich wirklich hinzugeben. Nur Hingabe und Demut – nur Vertrauen und Liebe -brauchen Mut und zeugen von Stärke – alles andere sind nur schwache Ausreden und vermeintliche Kompensationen. Was nützt es, alles zu besitzen oder zu wissen … man nichts mehr davon er-lebt und spürt.

Nur dieses eine Leben … nur dieses eine Leben!
Was nützt alles Wissen, wenn man nichtmal mehr das begreift.

Das größte Geschenk das ich einem Menschen geben kann, ist mein Vertrauen und meine Ehrlichkeit. Und das ist auch alles, was ich wirklich von anderen annehmen kann. Es bedeutet eben auch Schmerzen zu teilen und Enttäuschungen, es bedeutet, der Mensch zu sein, der man wirklich ist, und nicht der, der man sein soll oder gern sein will. Meine Liebe ist Himmel und Hölle … und dazwischen brennt dieses Feuer in unserem Herzen, und dieses Feuer ist das Feuer der Lebendigkeit.