Der Tanz der Dinge

Alles entsteht und alles vergeht,
nichts davon ist ewig und wahrhaftig.
Das Morgen ist bald ein Gestern,
nichts davon ist ewig und wahrhaftig.
Was gestern wichtig, ist morgen vergessen,
nichts davon ist ewig und wahrhaftig.
Alles ist bedingt und von anderem abhängig, –
kein Mensch ist ohne Luft und ohne Erde –
und die Erde ist nicht ohne das All.
In sich selbst ist alles nichts und leer,
und nichts ist unabhängig und wahrhaftig.
Das Kind, welches unter Menschen aufwächst,
lernt zu sprechen und zu denken wie Menschen,
und dann hält es sich für einen Menschen.
Das Kind aber, das unter Wölfen aufwächst,
lernt zu heulen und zu jagen wie Wölfe,
und dann hält es sich für einen Wolf.
Das ist die Natur der Persönlichkeit,
keine ist unabhängig und wahrhaftig.
Kein Gedanke ist ohne einen anderen,
der ihn für wahr oder unwahr weiß;
keiner davon ist unabhängig und wahrhaftig.
Der Körper, mit dem der Mensch geboren,
war ein anderer als der, mit dem er stirbt.
Nichts ist ewig, unabhängig und wahrhaftig,
außer die Veränderung selbst.
Was wäre das Morgen ohne das Gestern,
was wäre der Tag ohne die Nacht,
was wäre das Leben ohne den Tod.
Doch nichts davon ist das Wesen aller Dinge,
und nichts davon bist wirklich du.
Ich weiß aber wer du bist,
denn ich weiß wer ich bin.

Nur in der Dunkelheit lernt man
das Licht zu meistern.