Gegen den Wind, gegen den Kopf

Gut, dann verkünde ich einfach mal die frisch zementierte Entscheidung – bin mir völlig im Klaren darüber, dass es danach kein Zurück mehr gibt. Die Konsequenzen sind mir bewusst. Also …

Nicht weil es einfach ist, aber weil ich es einfach tun zu müssen meine, habe ich entschieden, dass ich ohne Sponsorenlogos auf dem Boot weitermachen werde. Entschieden habe ich das aus dem Bauch heraus, nicht aus dem Kopf. Und im Moment kann ich mir im Kopf nicht einmal vorstellen, wie das praktisch überhaupt möglich sein soll – dennoch stimmt mein Kopf darin überein, dass es „wohl“ richtig so ist, und damit möglich sein wird.

Gerade erst erklärte ich in einem Interview, dass mich die Ruderaktion auf dem Atlantik sehr verändert hat, mir die Augen öffnete, mich vom Wissen zum Begreifen führt(e). Vom Kopf zum Herzen zum Bauch. Wenn dem so ist, dann würde ich nicht einfach so weitermachen, wie ich 2010 hier begann. Entscheidendes würde sich auch in meiner Einstellung zum nächsten Projekt ändern, nicht nur im Privatleben. Wir werden sehen – aber diese Entscheidung heute ist ein erster Fingerzeig, in welche Richtung ich in Zukunft laufen, segeln und kiten möchte: In die Richtung, an deren Horizont mich eine Insel der Hoffnung erwartet, auf der ich glaube am meisten bewegen zu können … und vielleicht muss ich auch kreuzen um dorthin zu gelangen. Und eine Insel, wo es am wenigsten kümmert, dass ich soviel Idealismus in der Schatzkammer meines Bootes habe.

Ich bedanke mich natürlich bei meinen Sponsoren 2011/2012. Nie wäre ich damals ohne Euch angekommen. Und viele von Euch waren aufgeschlossen mich weiter zu begleiten. Das freut mich sehr, und zeigt, dass wir auf einer Welle rudern. Doch das neue Boot möchte ich unbedingt und ausschließlich einer ungleich wichtigeren Umweltkampagne, einer verrückten Vision und großen Träumerein widmen. Weil es richtig so ist, und weil diese Aktion nur authentisch sein kann, wo mein Bauch wieder volles Mitspracherecht bekommt. Ich weiß nicht, ob ich mit dieser entrückten Einstellung so viele Menschen erreiche, wie mit der letzten Aktion, aber ich hoffe, ich erreiche vielleicht die richtigen, und das etwas intensiver. Im schlimmsten Fall erreiche ich niemanden – und alle schütteln den Kopf – aber ich tue das, was ich mich einfach glücklich und zufrieden macht … und keinen weiteren Schaden anrichtet.