Gedanken …

Wenn wir anderen nicht erlauben, unser Paradigma, das „System“ in dem wir leben, unser Weltbild, den Pfad unserer Lehrmeinung zu verlassen, ist niemand mehr da, der uns sagen könnte, wenn all das absurd und gefährlich wäre. Niemand, der uns Auswege zeigen könnte … und eine andere Welt. Aus dem Paradigma heraus, wäre es nicht zu erkennen, geriete im Versuch nur zum verfärbten aber gleichen Unsinn, zur Verschwörungstheorie, zur Visionären Verkennung, zur reinen Fantasterei. Das Paradigma würde um jeden Preis verfochten, gerechtfertigt oder in Ignoranz oder Hilflosigkeit und Ausweglosigkeit erduldet, da es doch alles wäre, was wir glauben und wissen zu sein. Was aber, wenn wir gerade in einem Paradigma des Wissen stecken würden? Und darin wissen wir leider nur das Glück, das wir kennen. Was, wenn da soviel mehr Glück auf uns warten würde, wir es jedoch nicht sehen, nicht mal wünschen oder uns erhoffen könnten?

Das ist die Natur von Paradigmen oder Dogmen. Eine Gesellschaft ohne Eremiten, Asketen, Schamanen – ohne Menschen, die das Paradigma, die Konditionierung verlassen und sich ganz in Einsamkeit erst einmal selbst finden – ohne dass man ihnen weiter erzählt, wer sie sind – sie wäre verloren! Wir zwingen den größten Querdenker um jeden Preis im selben Paradigma zu denken und zu leben, wir wir als Gesellschaft. Das Aussteigen und Entkonditionieren wird unmöglich gemacht. Das Ego ist am größten, wenn es leidet und nur versucht sich selbst zu verschlingen. Mir scheint, es platzt bald! … und wird auch noch dem Letzten verbieten, dieses Paradigma des Leids zu verlassen. Auf Ewig so weiter, bis in den Untergang, egal wohin sich darin jeder Exot und vermeintliche „Aussteiger“ auch verrennt.

Wir sind eine Gesellschaft im Paradigma der Macht (Irrglaube an Kontrolle), des Besitzes und Wissens, und nichts davon werden wir mit ins Grab nehmen. Kontrolle hat nur ein Ziel: mehr Kontrolle, anstatt Demut und Vertrauen. Ein System, welches allein Irrglauben atmen kann, durch Regeln und Verordnungen eine Instanz der Kontrolle zu sein, wird jedes Vertrauen, jede Demut weiter und weiter zerstören, jede Basis des Glücks und der Freiheit aushölen.

Wir sind eine Gesellschafft, in der Eremiten kaum mehr Grund und Boden und Freiheit zum Sitzen und zur inneren Einkehr und Abkehr finden. Wir sollten uns schämen … alle. Wir haben fast alle Wurzeln in jede andere Welt gekappt. Der Verstand ist dabei, das Herz zu erdolchen, das „Wunder“ in die Transparenz, in die „Hölle“ des Gleichen, in die Pornografie des Konsums zu überführen … Mara, Teufel, Ego … in jeder Religion hatte dieses Ding einen anderen Namen als Metapher und immer kommt es in der Form, in der wir es als Letztes erwarten würden! … In uns selbst?

Das sind nur Gedanken, nichts als weitere Gedanken. Das ist nicht das, was ist, sondern das, was ich daraus mache. Das, was ist, kann nicht im Kopf leben! Wen müssen diese Gedanken schon kümmern … jede Meinung dazu, ist wieder nur Gedanken. Was im Kopf ist, ist „tot“. Aber den Kopf kümmert der Tod nicht, nur die Gedanken darüber sind im wichtig, die Konflikte, die Angst, die Begierden, die noch mehr Gedanken erzeugen. Aber den Kopf kümmert leider auch das Leben und das Glück nicht, nur das, was er darüber denkt und zu wissen meint …

Was wir jetzt erleben … ist der verzweifelte Versuch, die Welt unter Kontrolle zu bekommen, die allein im Zwang zur Kontrolle (Macht!) erst außer Kontrolle geriet. Offensichtlich ein Irrweg. „Ich habe keinen Zweifel daran, dass sich die Menschheit selbst auslöscht. Die einzige Chance, dass das nicht passiert, hätten wir noch, wenn wir endlich damit aufhören, zu versuchen zu verhindern, dass es passiert.“ (Robert Oppenheimer, „Vater“ der Atombombe)

Wir …

Wir eilen,
doch verweilen nicht.
Tuen,
aber ruhen nicht.
Streben,
aber leben nicht.
Begehren,
doch verzehren nicht.

Wir schlagen alles kurz und klein,
nur, um nicht so klein zu sein,
wie wir doch sind.
Blind.
Kind.
Im Schoss der endlos weiten Welt,
schon hilflos, ohne Dach und Geld.

Wir Narrenkinder!