Vom Wahnsinn, in einem Satz

Ich fasse es mal so zusammen, in einem einzigen langen Satz:

Für Wohnraum, Land, Wege, Gesundheit, Unterhaltung, ja sogar für Wasser und Nahrung zahlen zu müssen, und zuzusehen, wie das Band der Familie zerstört und zerrissen wird, wie die Alten nur noch gebraucht werden, solange sie sich ihre Kontonummer noch merken können und die Kinder von klein an für ein Leben im Hamsterrad der ewigen Selbst- und Weltoptimierung in den Kopf und in die Ferne konditioniert, ihre Individualität und ihr wirklich freier Wille verbogen werden, damit mehr Haushalte mit arbeitenden und zahlenden Konsumenten entstehen, die stets denken, getrieben und beschäftigt sind, die in Möglichkeiten ersaufen, welche Erfüllung und Heilung versprechen, – die aber nicht mehr im Sein schwimmen und fließen können, nichts mehr spüren können und wollen, von dem, was sie haben und was sie sind … und dann von Freiheit, Frieden, Demokratie und von einem Sozialstaat sprechen, – also ein Staat, der mehr Freiheit und Sicherheit gewährt, als er raubt – das grenzt schon fast an eine kollektive Geisteskrankheit und ist mehr als nur naiv, – müsste doch jeder noch so naive Mensch spätestens an dem Punkt aufwachen, wo er erkennt, dass womöglich andere Menschen tatsächlich noch weniger haben und die Neider bewaffnet vor den Toren drohen, aber dass am Ende sogar das eigene Grab noch teuer bezahlt werden muss.

Auszug aus einem Essay, an dem ich grad arbeite: „“Und denen, die sich mit den edelstens Seifen waschen, klebt das meiste Blut an den Händen““