Vom König zum Diener

Verstand bleibt immer nur Verstand.
Ganz gleich womit Gedanken sich
identifizieren und assoziieren wollen,
sie bleiben immer nur abstrakter Geist.
Dieser Geist mag sich mit einem Körper
kleiden, mit zwei Händen und zwei Füßen,
mit Haaren und Sinnen, doch er bleibt
nackter Geist und nackte Gedanken.
Er mag sich biegen und winden, sich
in endlosen Gedankenschleifen darum
drehen, etwas anderes zu sein, als nur
Geist. Er mag sich zu Höherem und
Größerem berufen fühlen; zum Ding,
zum Ich, zum Menschen, am Ende zu Gott.
Doch nichts davon ist wahr; nichts hier
gehört ihm, und seine Gedanken vergehen,
so wie alles vergeht, an dem er sich zu
klammern und zu verwirklichen versucht.
So klug er auch sein mag, so vermag er
doch nichts anderes zu sein, als das, was
er ist: Eine Illusion von Wirklichkeit.
Und das zu erkennen, meine Freunde,
das bringt wahren Frieden. Es zwingt die
Gedanken wieder auf die Knie vor dem
Selbst, vor dem wirklichen Sein, vor dem
Unbegreiflichen und dem Undenkbaren.
Diese Weisheit zerrt das Ego vom Thron,
und macht aus einem falschen König
wieder einen demütigen Diener in
diesem Leib, in dieser Welt,
… und in Gott.

Und gewiss wird ein Gedanke jetzt denken,
dass das absurd sei, oder auch nur ein
weiterer unwirklicher Gedanke. Und so wird es
dem Ego weiter um Recht und Unrecht gehen,
anstatt dass es aus dem Weg geht.