Wenn nichts mehr geht

Vielleicht fragst du dich gerade, warum du dir das alle überhaupt noch antust. Haderst mit dir und deinem Leben, deinem Job, deiner Beziehung … Vielleicht stehst vor einer Wand unlösbarer Probleme, und bei Gott, du hast wirklich versucht dein Leben herumzureißen. Und wie oft hast du das schon versucht! Aber du bist müde. Deine Seele ist so seltsam müde. Warum also wieder aufstehen, wenn du doch nur wieder ins Bett fallen willst?

Ich sage dir warum! Genau deswegen!

Weil du so viel gekämpft hast und dich schon so oft wieder auf die Beine gestellt hast. Und das mag womöglich das erste mal in deinem Leben sein, dass du dir wirklich selbst begegnest. Aber es wird Zeit! Du bist ein wundervoller Mensch, dein Weg war nicht einfach, und all die Schatten und Sünden an dir, die dir nun begegnen, – die dich deiner Meinung nach unwürdig erscheinen lassen, geliebt zu werden oder ein anderes Leben überhaupt noch zu verdienen, das bist nicht du! Das sind lediglich Strategien und Bewätigungsmechanismen, um zu überleben. Sei nicht so hart mit dir. Wende den Blick wieder ab von diesen dunklen Schatten, – begegne diesem Wesen, das einfach nur immer alles richtig machen wollte. Du solltest wieder aufstehen, weil du es verdienst dass du für dich weiterkämpft. Deshalb! Erstmal nur für dich, nicht für andere. Vergiss all die Probleme für einen Moment, vergiss die Vergangenheit, die hinter dir liegt, – und die Zukunft, die womöglich unüberwindbar erscheint. Nimm deine Hand und leg sie dir auf die Brust. Schließe deine Augen. Atme! Verweile ein bisschen, dann lies weiter …

Bevor dich die Gesellschaft und andere eingespannt haben, wer warst du da? Dieser Mensch steckt immer noch in dir. Und er versucht seit Jahren, wenn nicht gar seit Jahrzehnten in dieser schnellen und lauten Welt nicht zurückzubleiben. Er passt sich an, er steckt zurück, ordnet sich vielleicht sogar unter. Und dann ist da womöglich diese Einsamkeit, die dich wieder und wieder in die falschen Arme getrieben hat. Auch davon bist du müde. Und diese Arme klammern dich womöglich immer noch in deinen Gedanken. Schau dich mal an, wie viel hast du schon gekämpft! Und am Liebsten würdest du noch die ganze Welt retten, trägst noch den ganzen Weltenschmerz auf deinen Schultern. So viel Mitgefühl! … für andere! Was die alles durchhaben, nicht wahr?

Und du?! 

Was ist mir dir!

Du idealisierst oft die Menschen, siehst mehr in ihnen, als sie sind. Und du siehst ihre Herausforderungen und willst helfen. Auf der anderen Seite relativierst du dich selbst und deine Hürden. Du bist anders, du bist offen, kannst dich den Schwingungen der Welt nicht entziehen. Das macht dich so unglaublich verletzbar. Das aber ist keine Schwäche. Im Gegenteil. Aber es ist eine große Herausforderung. Was aber, wenn du diese Gabe, dieses Gespür und Mitgefühl einmal auf dich selbst ausrichtest? Nur auf dich … Alles was du im Außen zu finden erhoffst, hattest du schon immer in dir.

Und genau das solltest tun, dir selbst begegnen, deine Energie und DEIN MITGEFÜHL auf dich ausrichten! Vergiss alles andere für einen Moment. Beginne damit, gesunde Grenzen zu ziehen. Sag erstmal Nein! zur Welt und JA! zu dir. Hör auf damit, deinen Weg und deine Herausforderungen zu relativieren. Für dich erscheint dein Weg lediglich normal, weil du nichts andres kennst. Jeder andere wäre keine zehn Meter in deinen Schuhen gekommen. Begreifst du das? So wie du eben auch nicht sehr weit in ihren Schuhen kommen würdest eben. Sieh was du da stemmst! Sieh was es an Kraft und Wille braucht, überhaupt weiterzumachen. Und noch machst du weiter! Selbst wenn du nur noch kriechst, du kriechst weiter! Der einzige Mensch, der begreifen kann, was du alles vollbringst hier, das bist du! Und ja, alle anderen vollbringen auch sehr viel. Aber jetzt bleib mal bei dir! Und es hilft auch nicht nach Gründen zu suchen mehr. Oder nach Schuldigen. Lass das los. Es ist wie es ist. Deine Schwäche ist eigentlich deine größte Stärke! Du liegst am Boden, weil du nicht aufgegeben hast längst. Weil du nicht weggelaufen bist, kein Arsch geworden bist, der seine Probleme anderen auflädt. Weil du dein Herz nicht zugemacht hast. Es gab einfachere Wege, oh ja! Begreifst du eigentlich was es heißt, hier und heute noch ein wirklicher Mensch zu sein?! Du bist einer!

Also los … bleib liegen, aber mit Würde, bis du wieder aufstehen kannst. Krieche mit Würde weiter, bis du stehen kannst … und dann lauf! Es ist egal was du alles verlierst, du kannst dich selbst nicht verlieren, außer du gibst dich auf. Nimm dir die Zeit die du brauchst, du wirst sie bekommen! Das Herauswachsen aus alten Vorstellungen und deinem gewohnten, halbtoten „Emotionalkörper“ braucht eine Weile und wird schmerzen. Schwierig wird es dann im Besonderen, wenn dir beigebracht wurde, dass derartige Gefühle und Schmerzen keinen größeren Raum haben dürfen, dass dass du dich „zusammenreißen“ und funktionieren musst, dass „nun auch mal wieder gut sei muss“. Nein, muss es nicht! Der Zwang zum ewigen Positivismus und zur Optimierung lässt die halbe Welt leiden… und die andere halbe Welt macht er taub.

Und egal wer mit dir geht und bei dir steht … am Ende stehen die richtigen bei dir. Also los … sei stolz auf dich und wende den Blick von deinen dunklen Gedanken ab. Sie haben dich überleben lassen, jetzt lebe wieder! Du bist nicht allein … und dank dir sind andere nicht allein damit. Verstehst du!

Und vielleicht betrifft dich das alles persönlich auch noch nicht, oder nicht mehr, aber ich bin mir sicher, jemand würde sich sehr gut darin erkennen. Dann leite es doch bitte weiter. Du weisst schon an wen …

via #facebook

Weitere Impulse und Gedanken findest du hier: https://www.jakait.com/fragmente/