Niemals und nirgendwo

Bevor der Mensch überhaupt wieder etwas Bedeutsames wissen kann, muss er erst einmal aufhören, so viel zu denken; und erst wenn er auch zu schweigen weiß, da hat er wahrlich etwas zu sagen. Der nur, der in Bescheidenheit und Demut in seine Seele hinabsteigt, der seine Scheinheiligkeit und Ahnungslosigkeit im Lichte Gottes erfährt, der seine Fesseln erkennt, der allein kann mit weitem Herzen und offenem Geist wieder ins Unvorstellbare emporgehoben werden, – der jedoch, der nur selbstgefällig und selbstherrlich nach oben strebt, in seiner engen und kleingeistigen Welt, er stürzt am Ende ins bodenlose Nichts. Niemals und nirgendwo werden seine Wurzeln Halt finden, und niemals und nirgendwo vermag seine Seele zu wachsen und zu blühen. Sein Leben ist nichts als die Zeit, die ihm davonläuft.